Entstehung

Ein idyllischer, alter Bauernhof ist zum Tierheim geworden.

Der Grundstein wurde 1978 gelegt. Es begann mit der Fütterung und Zuwendung von einigen zugelaufenen, herrenlosen Tieren. Doch dabei blieb es nicht. Die Schützlinge wuchsen mit der Zeit zur anfänglich bereits stattlichen Anzahl von 60 Katzen. Mina Schreyer (s/Bild rechts) war seit 21 Jahren in ihrem geliebten Beruf als Grundschullehrerin vollamtlich beschäftigt und sorgte in der freien Zeit mit ihren Eltern für die Katzen.
Bei der aktiven Mithilfe in einer Tierschutzorganisation wurde das Problem der ’nicht mehr platzierbaren Tiere‘ zu einem tiefgreifenden Schockerlebnis. Da waren verwilderte, alte, invalide, verhaltensgestörte Katzen, die nirgendwo untergebracht werden konnten. Der Gedanke, dass diese von der menschlichen Gesellschaft ausgestossenen, unerwünschten, überzähligen Geschöpfe einfach eingeschläfert werden sollten, lastete schwer auf Seele und Gemüt. Mit welchem Recht bestimmen wir Menschen über Leben und Tod von Wesen, die wir in unserer Gesellschaft nicht mehr dulden wollen?!

Dass der Mensch wertes von unwertem Leben unterscheidet, stellte Mina Schreyer vor grosse, unausweichliche Gewissensfragen. Die Lösung in ihrem konkreten Fall liess ihr keine andere Wahl: Sie wollte sich vollumfänglich nach bestem Können für die Ärmsten der Armen einsetzen.
Verständnis und Unterstützung im Gedanken daran, ‚Wegwerftieren‘ eine letzte Bleibe in artgerechter Haltung in grösst möglicher Freiheit zu bieten, fand sie auch bei ihren Eltern. Der Bauernhof mit dem grosszügigen Umschwung eignete sich bestens zur Realisierung eines solchen Vorhabens.
Herr Dr. med. F. Schenk aus Biel, ebenfalls Mitglied in der erwähnten Tierschutzorganisation stellte sich hinter den etwas anderen Tierschutzgedanken und setzte seine ganze Kraft und Freizeit in das Projekt Tierheim Gals. Unermüdlich und zielstrebig war er am Werk, das geprägt von seinem Geist zu dem wurde, was es heute ist. Seinem beispielhaften Tun folgend, fanden sich einige freiwillige Helfer; eine pensionierte Kindergärtnerin spendete Geld für die Grossumzäunung des Areals; Um- und Ausbauten wurden realisiert.

Die Entstehung des Tierheims für nicht mehr vermittelbare Tiere stiess in Tierschutzkreisen auf reges Interesse. So fanden sich immer mehr Todeskandidaten ein, auch kranke Tiere, die der Pflege bedurften.
Mina Schreyers Arbeitspensum – eine Teilung zwischen Beruf und Tierheim, liess sich auf die Dauer kaum mehr bewältigen. Ersparnisse und Lohn reichten nicht mehr aus, um die enorm anfallenden Kosten zu decken. Ein ganz wertvoller Spender erkannte die Nöte und ermöglichte Mina Schreyer, sich während eines Jahres von der Schule beurlauben zu lassen. In dieser Zeit konnte sie sich intensiv dem Tierheim widmen. Der finanzielle Ausfall wurde durch diesen Gönner gedeckt. Wir danken ihm auch heute noch herzlich dafür!
Da sich nach jenem Jahr keine geeignete oder gewillte Person fand, welche das Tierheim hätte führen können, kam das wehmütige und endgültige Aus für Mina Schreyers geliebten Beruf. Ab sofort ohne Lohn und ohne jede Unterstützung war sie dringend auf Spender und Gönner angewiesen – es war ein Sprung ins kalte Wasser.

Mit unendlich viel Liebe und Hingabe sorgt sie seither für die Ausgeschlossenen unserer Gesellschaft. Sie kennt die kleinen Marotten jeden Tieres, seine Geschichte und auch seine gesundheitlichen Bedürfnisse. Jedes Tier hat einen Namen. Nirgends – ausser zwangsläufig in der Quarantänestation – findet man Käfige. Ganz nach Lust und Laune können die Katzen ins Freie oder in geschützte, warme Räume. Bäume, Hüttchen, ein grosses, abwechslungsreiches Gelände stehen ihnen zur Verfügung. Nur kranke Tiere werden abgesondert, bis sie wieder gesund gepflegt sind. Die grosse Unterstützung des Tierheim-Tierarztes sei hier mit grosser Dankbarkeit erwähnt!
Inzwischen beherbergt das Tierheim Gals mehr als 200 «Wegwerf-Katzen» und füttert noch ca. 500 verwilderte Katzen in der näheren und weiteren Umgebung. Selbstverständlich wurden alle kastriert und nach der Genesung wieder in ihrem gewohnten Revier ausgesetzt. Eine Katze braucht durchschnittlich für zwei Franken Futter im Tag und mind. 15 Minuten Arbeit. Eine Katze kostet mindestens Fr. 7.50 pro Tag. Also allein für Katzenfutter werden monatlich mindestens 13’200 Franken benötigt. Da sind aber noch grosse Hunde, Hühner, Kaninchen und Meerschweinchen. Ambulanzfahrten, tierärztliche Betreuung, Strom, Miete, Reparaturen, Versicherungen, Unmengen von Katzenstreu und Löhne lassen die monatlichen Kosten auf über 52’000 Franken steigen.
Wie all diese Kosten bezahlt werden können, macht Mina Schreyer jeden Monat grosse Sorgen. Für sie selbst reicht es nur zum absoluten Minimum. Trotz den recht herben Lebensumständen ist ihr Charme, ihre Wärme und ihr Mut beispielhaft. Ferien sind für sie seit fast 40 Jahren ein Fremdwort.

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